Exchange – alles träumend aufsagen
Exchange – alles träumend aufsagen Performance / text for two actors with a duration of 53 min.Video „ Exchange – alles träumend aufsagen / Dróme and rehearsals “ HD, 25:30 min. 2014 Two actors are trying to embody an E–mail correspondence from January 14, 2014 till June 4, 2014 by Sylvie Vojik and Florian Klette.

Variation on a stair
2014 Performance, CASS Gallery London
Ausgehend vom Bild des Widerstandes / Hindernisses zwischen Kommunizierenden oder eben Künstler und Rezipient in Form von Sprache, Technik, Geistiger und körperlicher Konstitution, wird ein solches allgemein bekanntes Hindernis konstruiert.
Grundlage ist der Versuch durch das Gehen auf einer provisorischen Treppe eine Erzählung zu entwickeln, bei welcher sich die Beobachter so in Relation zum Akteur setzen als würden sie selbst die Treppe gehen. Steigen und Fallen, Rythmus und Geschwindigkeit der Ausführung werden zur Methode bei eben diesem Versuch eine Verbindung zu den Beobachtern herzustellen.


Above us only sky – Schmitt und Chammer
In einem Interview berichtet Mies van der Rohe über den Widerstand lokaler Architekten der Stuttgarter Schule gegen den Bau der Weißenhofsiedlung, bei dem auch Le Corbusier, Mart Stam und andere Vertreter des Neuen Bauens beteiligt waren. Er nennt zwei der größten Widersacher: „Schmitt und Chammer“ – gemeint sind Paul Schmitthenner und Paul Bonatz, damals führende Vertreter des konservativen und traditionsorientierten Bauens.
Für mehr Informationen siehe
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Above us only sky
Installation unter dem Dach der Brenz Kirche, Killesberg, Stuttgart
Schlauch, Nessel, Wassertonnen, Wasser
2013
Auf einem Holzsteg durchquert der Betrachter diagonal den Raum. Die Giebelwände des Raumes sind mit Nessel abgespannt und beleuchtet. Wasser tropft vom Dach herunter in Gefäße welche im Raum verteilt stehen. Der Zugang zur Installation ist durch einen alten Kirchturm - der Ausgang wird durch die Toilette des Gemeindedieners genommen.

Something true, based on a nice story
2012 Performance, T-Shirt Sell, Ausstellungsraum Klingental, Basel CH
Gegenstand der Performance ist eine Erzählung über Florian Klettes Garten, die von dreihundertdreißig Fotografien begleitet wird. Diese Erzählung wird mit einem dem Garten gewidmeten Lied fortgesetzt sowie gegenständlich umgesetzt: Nach der Performance können T–Shirts erworben werden, die mit Pflanzen aus Klettes Garten bedruckt sind. Der Preis hierfür wird vom Käufer festgelegt.
Einheiten – excerpt
2012 HD Video, 38:30 min.
Zu den Besonderheiten der Alltagskultur gehören aber nicht nur ästhetische, sondern auch persönliche Phänomene. Man übertreibt nicht, wenn man Klettes Interviewpartner aus der Videoarbeit „Einheiten – excerpt“ als ein solches Phänomen bezeichnet. Der weißbärtige Mann, der mit dem diminuierenden Charme des hessischen Dialekts alle Zweifel an seiner Integrität zerlegt, nutzt das Gespräch zu einer Eloge auf die Wissenschaften. Schnell wird deutlich, dass der Mann zwar von keinem systematischen, aber doch von überbordendem Wissen gesegnet ist. Offenkundig hat er über sein Leben hinweg einen Wissenshaufen zusammengetragen, der sich nicht verschließt, sondern sich mit aller Macht seinen Weg durch die Windungen der sprachlichen Vermittlung bahnen will. Klette inszeniert das Interview in der Ästhetik fernsehmedialer Wissenschaftssendungen und hebt seinen Gesprächspartner damit in den Rang eines Universalexperten. Entsprechend philosophiert dieser über das Bewusstsein vom Urknall mit der gleichen packenden Intensität wie über Bildgesetze des Lebens, Besonderheiten der Kohlenstoffmoleküle oder Wildformen des Maises. Ja, man mag diesen Mann für einen Spinner halten, weltfremd und der Lebensrealität entrückt, aber diese Einschätzung verkennt die performative Qualität seines Auftritts.
Auszug aus „Spaß an der Sache. Über Florian Klette und sein Interesse an den Besonderheiten unserer Alltagskultur“, Dr. Daniel Hornuff, 2012 HFG Karlsruhe

Foucault und so
2009 Performance/Installation
Mittels einer Schablone leckt Klette einen kaum sichtbaren Schriftzug an die Wand. Die Verwendung von Speichel anstatt Druckfarbe spielt auf den von Michel Foucault initiierten Diskurs über Originalität an. Im Vordergrund greift Klette mit Verwendung der Fußnote „Foucault und so“ die gegenwärtige Wissenschaftshörigkeit sowohl auf Seiten des Künstlers als auch seitens der Rezipienten auf und gibt diese durch die Papierschablone als O–Ton wieder.

Molly, Bill and Wendy
2011 Video Performance, 20:32 min, PAL
Gegenstand des Projektes sind Testimonials (Verbraucherberichte) von Kunden einer US-amerikanischen Softwarefirma. Diese Testimonials wurden der Firma per E-Mail zugesendet und sind als Kundenwerbung auf deren Webseite aufgeführt. Die Softwarefirma entwickelt Spyware, die dem Anwender die Überwachung fremder Computer oder ganzer Netzwerke ermöglicht und sämtliche Aktionen wie E-Mail-Verkehr und Websiteaufrufe registriert. Aus nahezu jedem dieser Testimonials geht hervor, dass Werte wie Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Treue durch eine kontrollierte Überwachung gefördert werden.Die Überwacher berichten von ihren Enthüllungen und äußern sich positiv über den Einsatz der Software. Die Firmenleitung überwacht ihre Angestellten, Eltern überwachen ihre Kinder und in Beziehungen überwachen sich die Partner gegenseitig.
Jedes Testimonial erzählt seine eigene Geschichte, jedes auf eine andere Art und Weise. Drei Schauspieler versuchen, diese Texte in einer 20-minütigen Inszenierung darzustellen. Auf diese Weise entsehen scheinbare Dialoge zwischen den Charakteren, die zwischen Absurdität und Tragik schwanken und sich aufgrund der in E-Mails verwendeten Unmgangssprache an der reduzierten Form der Inszenierung brechen. So werden mehrere E-Mails simultan überlagert oder ganze Passagen im Chor gesprochen.
Jockey dansen
2009 Video, 15:34 min, PAL
Für eine Ausstellungsbeteiligung im Heidelberger Kunstverein recherchierte Klette über den damaligen Direktor Johan Holten. Dabei fand er heraus, dass Holten vor seiner Tätigkeit als Kurator professioneller Balletttänzer gewesen war. Daraufhin bewarb sich Klette mit einem Anschreiben, in welchem er Holten bat, ihm eine seiner früheren Choreographien beizubringen. Klette nahm im Vorfeld der Ausstellung Tanzunterricht bei Holten. Gegenstand der Ausstellung sind das Bewerbungsschreiben und eine Videoarbeit, welche die Fortschritte in den Unterrichtseinheiten dokumentiert und die einstudierte Kür zeigt.

Die Präsentation
Die Arbeit entstand im Rahmen der Präsentationsreihe des Stuttgarter Künstlerhauses „Hier und Jetzt“ kuratiert von Michael Birchall und Axel Wider. Der Künstler entschloss sich mit den Strukturen der klassischen Künstlerpräsentation zu agieren und diese auf simple Weise zu transformieren. Vor dem blauen Hintergrund der Powerpointprojektion auf einem Stuhl sitzend, legte er die obligatorische Fragerunde am Ende von Präsentationen, gleich an den Anfang, ohne dem Publikum vorher etwas über seine Arbeit zu erzählen. Somit wurde der Rahmen für eine Konversation geöffnet, die weit über die Grenzen hinausgeht, welche durch die Praxis des Künstlers als Diskussionsgrundlage gesteckt worden wären. Durch den so gerichteten Fokus auf das Fragen des Publikums, wird die Koexistenz vom Interesse an künstlerischen Positionen einerseits und die Profilierung durch Wissen über zeitgenössische Kunst andererseits, offen legt.

Hot and cold works – Wasser in den Temperaturen 22,03°C, 35,00°C, 57,01°C, 70,00°C und 90,00°C
2008 Fotografie, Lambda-Print, Diasec, jeweils 53x74 cm
Durch die Glaswand eines Aquariums wurde Wasser in ansteigender Temperatur fotografiert. Dabei fokussiert die Linse ein Thermometer, welches kurz vor dem Auslösen der Kamera aus dem Wasser gezogen wird. Somit ist der Punkt der absoluten Bildschärfe zwar im Bild vorhanden, dabei aber ebenso wenig sichtbar wie die gemessene Temperatur des Wassers auf den einzelnen Fotos der fünfteiligen Bildserie. Das Ergebnis wird im Diasec-Verfahren präsentiert (Digitalprint hinter Plexiglas auf Alu-Dibond).

Text haben
2009 Video Installation, Objekte und Text
Über einen Zeitraum von zwei Wochen sprach Klette Passanten vor dem Projektraum „Interventionsraum“ in der Stuttgarter Marienstraße mit der Bitte an, ihm über ihr zuletzt gelesenes Buch zu erzählen. Diese Nacherzählungen wurden per Video aufgezeichnet. Danach wurden die Beteiligten aufgefordert, einen Fragebogen zum Thema Lesen auszufüllen und ihre Geschichte einem passenden Gegenstand zuzuordnen oder einen solchen zu gestalten. Wer selbst keinen Gegenstand erschaffen konnte, hinterließ genaue Skizzen und Anleitungen für andere Passanten, die das Vorhaben für sie ausführen sollten. Im Laufe der zwei Wochen kam dreieinhalb Stunden Textmaterial zustande.
Die Ausstellung fand im Rahmen der Ausstellungsreihe EXP. des Projektraumes „Interventionsraum“ Stuttgart vom 30.10.2009 bis 06.11.2009 statt.

Picking up a match
2007 Performance, Drei-Kanal-Video, 07:32 min, PAL, synchron auf drei Monitoren
Gemeinsam versuchen elf Künstler ein Streicholz aufzuheben, es durch den Raum zu tragen und auf einem Sockel wieder abzulegen.

Ones audience
2010, Mdf, Teppich, Bergkristall, Elektromotor, 100 x 100 x 98cm
In der Ausstellung “Hardcore/décor”, Import/Export, Frankfurt am Main, in Zusammenarbeit mit Julien Viala.
Begehbarer Kubus, in dessen Innenraum sich ein drehender Bergkristall auf einem Podest befindet. Vom Betrachter im Kubus sind von außen nur die Beine zu sehen. Auf diese Weise bilden Beine und Würfel eine Einheit und werden zur Skulptur.

No stranger to you and me
2010 Video Performance
„No stranger to you and me“ verfolgt die Idee eines Pop-Rituals, bei welchem die Beteiligten ihr Bewusstsein auf ein populäres Musikstück richten.
Dabei wird das Musikstück über mehrere Ebenen hinweg immer weiter transformiert.
Der Aufbau besteht aus 15 CD-Spielern, die allesamt mit“In The Air Tonight” von Phil Collins bestückt sind. Die Anwesenden erhalten einen Papierbecher, der einen Schluck Wasser enthält. Die CD-Spieler werden der Reihe nach angeschaltet und die Anwesenden gebeten, den Schluck Wasser aufzunehmen und über die Dauer des Liedes im Mund zu behalten.

New Works
Holz/Papier, Maße variabel, in Zusammenarbeit mit Julien Viala, Künstlerhaus Heilbronn
„New Works“ zitiert die Untertitelung von groß angelegten monografischen Ausstellungen in Kunstinstitutionen. Der Begriff “New Works” oder “Neue Arbeiten” wird zum Label und verspricht die Wiederauferstehung eines Künstlers bzw. die Weiterführung einer Karriere und dient als Vehikel zur Marktplatzierung. Die mit weißem Papier bespannten Holzrahmen, teils wie in einer Lagerhalle gestapelt, teils in sich zusammenstürzend, verweisen auf mögliche neue Arbeiten der Zukunft, deren Gefäße und Platzhalter bereits vorhanden sind.

Movements of money
2008 Video, 13:22 min, PAL
In dem Video „Movements of money“ sind Menschen vor einer Stadtkulisse zu sehen, die offensichtlich Musik aus Kopfhörern hören und sich auf- und abgehend mehr oder weniger frei zur Musik bewegen, mit dem Kopf nicken oder leicht mit dem Fuß wippen während Passanten an ihnen vorbeiziehen. Bei den Personen handelt es sich um Bank- und Börsenangestellte, die vor ihren Institutionen zu dem Lied „Money“ von Pink Floyd tanzen.

ISR at City Hall
Video Performance, 07:48 min, PAL
Eine Gruppe deutscher und amerikanischer Künstler, die an dem dreimonatigen Projekt „ISR-Institute of Social Research“ beteiligt ist, trifft sich zur Durchführung einer Aktion im Gebäude der Stadtverwaltung von San Francisco. Art und Weise der Aktion ist den Beteiligten nicht bekannt.
Die Gruppe wird gebeten, sich als Chor aufzustellen und auf ein Einsatzzeichen hin einen Ton zu singen. Folgende Vorgaben sind dabei einzuhalten: Der Ton soll ohne Worte geformt werden, die Gruppe darf sich vorher nicht auf eine Tonlage einstimmen und es ist so laut wie möglich zu singen, wobei nach dem ersten Atemholen wieder auf der ersten Tonlage anzusetzen ist.
So stand jeder Beteiligte vor der Wahl, zum Entstehen einer Harmonie im Gesang der Gruppe beizutragen, indem er sich einem anderen, lauteren Ton anpasst, oder er mit aller Kraft versucht, seinen Ton als Referenz zu etablieren. Die Aktion wurde schließlich von der Aufsichtspolizei abgebrochen.

Interieurs
2009 – 2012
Fotoserie, entnommen einer Dauersammlung von Internetfotografien.
Die aus Immobilienportalen stammenden Bilder werden in Pigmentdruck und mit Rahmen und Passepartout präsentiert.

Ich bin fleißig
2009 (Sound-)Installation, Audio 02:27:42 min, mp3, Schuhe, Lautsprecher und Verstärker
Da sich in Klettes Notizblock aus dem Jahr 2008 mehr Geschriebenes als Gezeichnetes befand, beschloss er, diesen Text in einer zweieinhalbstündigen Lesung vorzutragen. Der Text, der in der Installation aus einem Paar von Klettes alten Schuhen zu hören ist, beinhaltet Maßangaben zu Skizzen, Ideen für geplante Projekte, Nonsens, Gedichte, notierte Adressen, Fahrplannotizen öffentlicher Verkehrsmittel und Termine. Klette legt Entstehungsprozesse offen, lässt in seine Gedankenwelt einblicken und gibt die oft banalen Ausgangspunkte für komplexe Projekte preis. Die Offenlegung erhält von der Ausdauer des Betrachters ihr Maß, denn nur bei längerem Zuhören erschließen sich die Inhalte und somit die Genese der im Text erwähnten Projekte. Genialität und Originalität im Zusammenhang mit dem Mythos des Skizzenblocks oder des Tagebuchs eines Künstlers wird hier ebenso thematisiert wie die Frage, inwieweit sich Fleiß als Eigenschaft in künstlerischem Schaffen niederschlägt, visualisiert werden kann und als Terminologie im Beurteilen von Kunst tauglich ist.

How to fight loneliness
2008 Video, 03:24 min, PAL
Im Video bläht sich die Plastiktüte auf dem Kopf ihres Trägers auf und fällt wieder in sich zusammen; sie wird mit Klettes Atem gefüllt und geleert. Die rudimentäre Zeichnung eines lächelnden Gesichtes ist bei aufgeblähter Tüte sichtbar, folgt der Atemzug, so schrumpft sie zusammen und vereint sich mit den Zügen des darunter liegenden Gesichtes. Die Sichtbarkeit der Zeichnung schwindet mit dem Verbrauch an Atemluft in der Tüte.

Formen hoher Nutzbarkeit
2007 Video, 07:22 min, PAL
Im Video zu dieser Arbeit ist Klette damit beschäftigt, sich mit größtmöglicher Präzision eine Holzkiste um den Kopf zu zimmern. Sein Werkzeug sind Hammer und Nägel. Dieser Aufnahme gingen mehrere Versuche voraus. Die Arbeit ist Bestandteil einer Werkserie, in welcher er intensiv die Formen der Behausung im urbanen Raum mit unterschiedlichen Medien wie Collage, Skulptur und Performance untersucht.

So lange ich meinen Atem hielt
2009 Installation/Skulptur, Holz, 30x30 cm, Länge je nach Kondition (ca. 38 m)
Klette beteiligt sich an einem Skulpturenwettbewerb mit einem Holzsteg, der genau so lang ist wie die Strecke, die er ohne zu atmen gehen kann. Ausgehend vom Gedanken, dass Skulptur immer einen Speicher von körperlicher und geistiger Kondition des Erschaffers darstellt, wurde in einer urbanen Situation ein Holzsteg auf der Strecke errichtet, welche Klette zuvor abgelaufen ist, während er seinen Atem so lange wie möglich anhielt.

Curtain
MDF, Metall, Beize, Höhe 3,20 m
Die Installation greift formal die Umrisse einer sich in der Landschaft fortsetzenden Mauer auf. Möchte der Betrachter die Mauer passieren, muss er sich seitwärts gehend, mit der Schulter voraus durch den schmalen Ausgang bewegen.

Der kürzere Weg
Seit 2008, Bildband mit 44 Abbildungen
Fortlaufende Sammlung an Fotografien, die als Abkürzungen genutzte unbefestigte Fußwege im urbanen Raum darstellen. Gezeigt werden Wege, die angelegte Verkehrsführungen abkürzen, umgehen oder optimieren.

365 x 3 – Was es heißt, ein Archiv zu führen
2008/2009 Audio-CD, 21:33 min
Über ein Jahr hinweg nahm Klette jeden Tag unmittelbar nach dem Aufwachen einen von sich in den Laptop gesungenen Ton auf, den er drei Sekunden lang hielt. Dabei wurde der Ton nicht überlegt gesetzt, sondern dem Zufall körperlicher Faktoren überlassen. Klette begibt sich damit auf die Suche nach einem unbewussten Grundton, der frei von dialogischer Betonung ist und seine Prägung durch die Umstände des jeweiligen Zeitraumes erhält.
Während der Durchführung verbat sich Klette das Anhören der zuletzt gesungenen Töne, um eine Angleichung der Tonstimmung auszuschließen.
In der Soundinstallation folgen die Töne chronologisch aufeinander, wodurch sich ein Klangbogen über das gesamte Projektjahr spannt. Stellenweise scheinen ein paar aufeinanderfolgende Töne in derselben Tonlage zu sein, was sich mit dem nächsten Ton meist wieder ändert. Da Klette versuchte, jeden Tag dieselbe Tonlage zu treffen, ist das Projekt neben der Disziplinierung zur täglichen Fortführung auch als eine Reflexion des akustischen Gedächtnisses zu lesen.

The offer
2010 Video Performance, 07:30 min
Performance am Eröffnungsabend der Ausstellung “hardcore/décor” im Kunstraum „Import/Export“ in Frankfurt am Main. Als Bestandteil einer zunächst formalen Begrüßungsrede wurde eine von Florian Klette gefertigte dreistöckige Torte angeschnitten. Nach einigen Minuten beginnt er damit, Tortenstücke in das überraschte Kunstpublikum zu werfen.
Ein Teil des Publikums verlässt fluchtartig den Raum; die noch übrigen Gäste liefern sich derweil zu dem aus Lautsprecherboxen dröhnenden “Instant Karma” von John Lennon eine wilde Tortenschlacht mit Klette.
Die Arbeit The offer scheint die Verhältnisse zwischen einer gewissen Förmlichkeit und Etikette auf Vernissagen und Kunstevents auszuloten und spielt mit der Erwar- tungshaltung von Produzenten und Rezipienten an die Kunst als Event, Happening und Party in intellektuellem Habit.